Wofür lohnt es sich zu sterben?

Der Rückkehr zum Business as Usual entgegentreten

Es gibt Dinge, für die es sich lohnt, den Tod zu riskieren. Die Aufrechterhaltung des Kapitalismus gehört nicht dazu. Zurück an die Arbeit zu gehen – mit dem Risiko, COVID-19 zu verbreiten oder daran zu sterben –, damit die Reichen weiterhin Gewinne erzielen können, gehört ebenfalls nicht dazu.

Wenn das Problem darin besteht, dass die Menschen darunter leiden, dass die Wirtschaft stillgelegt wird, ist die Lösung klar. Die Menschen haben bereits unter der Wirtschaft gelitten als diese noch regulär lief. Die Ungleichheiten, die sie geschaffen hat, sind einer der Gründe, warum einige Menschen so verzweifelt wieder arbeiten wollen – aber in einer gewinnorientierten Ökonomie werden die Ungleichheiten umso größer, je besser die Wirtschaft läuft.

Praktisch alle Ressourcen, die die Menschen benötigen, sind bereits vorhanden oder könnten durch freiwillige Arbeit auf viel sichererer Grundlage hergestellt werden – es besteht keinerlei Anlass die Ärmsten und Gefährdetsten wieder zur Lohnarbeit zu zwingen oder Spargel ernten zu lassen (und das unter dem Risiko das Virus zu verbreiten oder daran zu sterben. Statt zur Tagesordnung überzugehen, müssen wir den Kapitalismus ein für alle Mal abschaffen.

Um unser Leben und das Leben unserer Nachbar*innen zu schützen, Zugang zu Ressourcen zu erhalten, Freiheit zu erlangen – gibt es nur einen Weg: Wir müssen rebellieren. Dagegen für die Interessen des Marktes tödlicher Gefahr ausgesetzt zu werden und gegen jene, die die Schuld an der Misere einzelnen Menschengruppen zuschreiben wollen.

Kapitalismus ist ein Todeskult.

Für den Markt zählt nichts anderes als der Profit. Wälder sind nur als Holz oder Toilettenpapier von Wert; Tiere haben nur einen Wert als Hot Dog oder Hamburger. Die kostbaren, unwiederbringlichen Momente deines Lebens bekommen nur einen Wert als Arbeitsstunden, die von den Imperativen des Handels bestimmt werden. Der Markt belohnt Vermieter*innen für die Vertreibung von Familien, Chefs für die Ausbeutung von Angestellten, Ingenieurinnen für die Erfindung von Todesmaschinen. Er trennt Mütter von ihren Kindern, treibt Arten in die Ausrottung, schließt Krankenhäuser, um privatisierte Gefängnisse zu öffnen. Er dezimiert ganze Ökosysteme zu Asche, spuckt Smog und Aktienoptionen aus. Wenn die Welt sich auf ihn verlässt, wird sie in einen Friedhof verwandelt.

Es gibt Dinge, für die es sich lohnt, unser Leben zu riskieren. Die Aufrechterhaltung des Kapitalismus gehört nicht dazu. Wenn wir unser Leben riskieren müssen, dann sollten wir es für etwas Sinnvolles riskieren – wie zum Beispiel eine Welt zu schaffen, in der niemand für ein Gehalt den Tod riskieren muss. Das Leben des Marktes bedeutet den Tod für uns.

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